Amazons Marsch in die Höllenlandschaft eines 'woken' Hollywood
von Paul Robinson
Die Unterhaltungsindustrie und die Kunst des Kinos haben kürzlich einen gewaltigen Schritt auf ihrem unerbittlichen Todesmarsch in die Höllenlandschaft eines 'woken' Mordor gemacht. Das geschah, als Jeff Bezos, der Sauron der Amazon Studios, sein neues "Diversity, Equity and Inclusion (DEI) Regelbuch" veröffentlichte. In die Fußstapfen der Academy Awards, die Kriterien adaptiert haben, mit denen in Zukunft Filme in Bezug auf Diversity und Inklusion beurteilt werden, und Disney, das den glücklichsten Ort der Welt in die Volksrepublik Wokestan verwandelt hat, tritt nun Amazon Studios, die neue Heimat von James Bond und Rocky.
Als wäre es der Abschiedsbrief eines Selbstmörders, wurde in schriftlicher Form die Forderung formuliert, dass in Film- und Fernsehproduktionen in Zukunft Dinge wie Talent, Können und Leistung als Kriterien beim Engagement von Mitarbeitern und Künstlern zugunsten von DEI zu ignorieren seien.
Jetzt ist es offensichtlich, dass die Junta der konzerngesteuerten Personalverantwortlichen, Hollywood erfolgreich in nichts anderes als einen Propagandaarm für die 'woken' Ikonoklasten verwandelt hat, die Kunst und Unterhaltung auf dem Lagerfeuer der Dummheit, die sich Inklusion nennt, verbrennen. Zu den vielen Dingen, die Amazons "Regelbuch" fordert, gehört, dass bis 2024 die kreativen Rollen in Filmproduktionen zu 50 Prozent aus Frauen und unterrepräsentierten rassischen/ethnischen Gruppen bestehen. Ferner ist die Dokumentation sowie Berichterstattung dieser Quoten der Vielfalt, sowohl vor als auch nach der Produktion, erforderlich. Leider sind der genaue Hautton und der Prozentsatz an "rassischem/ethnischem" Blut, der notwendig ist, um sich als zugehörig zu einer unterrepräsentierten Gruppe zu qualifizieren und die Papiere, die man der DEI-Gestapo vorlegen muss, um dies zu beweisen, nicht klar definiert.
Das heimtückische "Regelbuch" erklärt auch sein Bekenntnis zu "authentischen Darstellungen" und der Absicht, "Rollen mit Schauspieler zu besetzen, deren Identität mit der Identität des Charakters übereinstimmen, die sie spielen sollen (nach Geschlecht, Geschlechtsidentität, Nationalität, Rasse/Ethnie, sexuelle Orientierung und Behinderung) und insbesondere, wenn die Figur einer unterrepräsentierten Gruppe/Identität angehört." Mit anderen Worten, Amazon scheint die Schauspielkunst zu verbieten und verlangt, dass nur behinderte Schauspieler behinderte Charaktere spielen und nur LGBTQ-Schauspieler LGBTQ-Rollen spielen dürfen.
Das passiert, wenn Nichtsnutze aus den Personalabteilungen den kreativen Prozess übernehmen. Man fragt sich, wie genau Amazon prüfen wird, ob ein Schauspieler, der für eine lesbische, schwule oder bisexuelle Rolle vorspricht, echt ist oder nicht? Werden Schauspieler gezwungen sein, ihren lesbischen, schwulen oder bisexuellen Ehrgeiz zu "beweisen", indem sie einen Sexakt mit einem entsprechend veranlagten Produzenten vollziehen? Vielleicht erfährt dadurch die "Casting-Couch" eine Korrektur ihrer Reputation in der Öffentlichkeit, wenn sie dabei hilft, Hollywood das 'woke' Nirvana von DEI zu erreichen. Aus künstlerischer Sicht wird die Absurdität der totalitären 'woken' Dekrete von Amazons DEI nur noch von ihrer Macht übertroffen, die Kreativität zu ersticken und zu verdummen.
Bedenken Sie Folgendes: Einige der größten Darbietungen, die wir in den letzten Jahren gesehen haben, würden durch das DEI-Manifest von Amazon zunichtegemacht. Es käme nicht überraschend, wenn diese rückwirkend in die Archive verbannt werden, weil sie nicht in den neuen Zeitgeist passen. Daniel Day-Lewis zum Beispiel ist einer der großartigsten Schauspieler, den wir je hatten. Aber obwohl er nicht behindert ist, gewann er einen Oscar für die Rolle des behinderten Christy Brown in "My Left Foot" und zwei weitere für die Rolle eines Amerikaners in "There Will Be Blood" und für die eines US-Präsidenten in "Lincoln" – obwohl Day-Lewis britisch-irischer Abstammung ist.
Sean Penn ist nicht schwul, hat aber einen Oscar dafür gewonnen, im Film "Milk" die Rolle von Harvey Milk zu spielen, einem führenden Aktivisten der US-amerikanischen Bewegung für die Rechte von Homosexuellen. Der Schauspieler Eddie Redmayne ist vollkommen gesund und körperlich nicht behindert, hat aber einen Oscar für seine Darstellung in der Rolle des körperlich schwerstbehinderten britischen Astrophysikers Stephen Hawking bekommen. Colin Firth bekam einen Oscar, weil er die Rolle des stotternden britischen Königs George VI übernahm – obwohl Firth selber nicht stottert. Jamie Foxx bekam einen Oscar dafür, dass er Ray Charles verkörperte, obwohl Foxx alles andere als blind ist.
Sogar die Ausbeute aus den letztjährigen Filmproduktionen würde von Amazons 'woker' Enzyklika betroffen sein. Anthony Hopkins hat keine Demenz, erhielt aber den Oscar als bester Hauptdarsteller dafür, einen Mann zu spielen, der an dieser Krankheit leidet. Daniel Kaluuya, ein Brite, gewann den Oscar als bester Nebendarsteller für die Rolle eines Afroamerikaners. Und in Amazon Studios' eigenem "Sound of Metal" wurde Riz Ahmed für den Oscar nominiert, weil er einen gehörlosen Charakter spielte, obwohl er selbst ein tadelloses Gehör besitzt. Zwei der großen Hits von Amazon aus dem letzten Jahr, "Borat Subsequent Moviefilm" und "Coming 2 America", verstoßen ebenfalls gegen Amazons neues Evangelium, denn der britische Schauspieler Sacha Baron Cohen spielte einen Kasachen und der New Yorker Eddie Murphy spielte einen afrikanischen König. Der Horror!
Amazons Dekret ist so spezifisch, dass es sogar besagt: "Wenn ein Charakter einen bestimmten ethnischen Hintergrund hat, sollte sichergestellt werden, dass der ethnische Hintergrund des Schauspielers nicht mit seiner Darstellung in Konflikt steht." Eine der Leitfragen, mit der eine schlechte Herangehensweise erkannt werden soll, lautet: "Wird eine Person puerto-ricanischer Herkunft als Besetzung gewählt, um eine kolumbianische Figur zu spielen?" Nach diesem Edikt wäre Benicio del Toros Oscar, als bester Nebendarsteller für die Rolle eines Mexikaners in "Traffic", nie verliehen worden, da er Puerto Ricaner ist.
Das "Regelbuch" von Amazon offenbart unverfroren den Widerwillen von Amazon, Talent, Fähigkeit und Leistung als Besetzungskriterien zuzulassen. Darin heißt es, dass Casting-Agenturen vermeiden müssen, sich "auf ihr 'Bauchgefühl' zu verlassen oder 'die beste Person für den Job' zu suchen", da dies ein "von Natur aus voreingenommener Prozess ist, der die Entscheidungsfindung verzerren kann". Wer diesen unermüdlichen Fokus auf Geschlecht, Sexualität, Rasse, Ethnizität und sogar Nationalität bei der Beurteilung über das Engagement von Schauspielern, Kreativen und sogar Mitgliedern der Filmcrews als rechtlich fragwürdig, wenn nicht sogar diskriminierend empfindet, dem gibt Amazon sogar recht. Es wirft deswegen einen Haftungsausschluss dazwischen, um sich den Rücken freizuhalten: "Dieses Regelbuch bietet ein allgemeines Leitbild und ist nicht als Rechtsberatung gedacht, daher ist es wichtig, alle Belange mit einem Anwalt zu besprechen."
Als Cinephiler und Liebhaber hochwertiger Kunst und Unterhaltung in Filmen sowie im Fernsehen freue ich mich auf den Tag, an dem die totalitären Spießer, die derzeit Hollywood betreiben und ruinieren, es auf die harte Tour zurückbezahlt bekommen, sowohl an der Kinokasse als auch im Gerichtssaal. "Get wake, go broke" (Werde woke, geh' pleite) ist ein universelles Gesetz, das ihre selbstgerechten, leistungsfeindlichen DEI-Diskriminierungserklärungen aushebelt. Sie verdienen nicht weniger.
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Übersetzt aus dem Englischen. Michael McCaffrey ist ein Schriftsteller und Kulturkritiker und lebt in Los Angeles. Seine Arbeiten können bei RT, Counterpunch und auf seiner Webseite mpmacting.com/blog gelesen werden. Er ist auch Moderator des beliebten Kino-Podcasts Looking California und Feeling Minnesota. Er twittert auf @MPMActingCo.
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