Nahost

Israel: Vorerst Ruhe nach den iranischen Drohnenattacken

Laut israelischer Militärinformationen wurden mehr als 300 Drohnen und Raketen aus dem Irak, Iran und Jemen auf das Land abgefeuert, von denen die meisten jedoch abgefangen werden konnten. Größere Schäden wurden nicht gemeldet.
Israel: Vorerst Ruhe nach den iranischen DrohnenattackenQuelle: Gettyimages.ru © Daniel Rolider / Freier Fotograf

Das iranische Militär hat am gestrigen späten Abend eine größere Zahl von Kampfdrohnen in Richtung Israel gestartet. Die israelische Armee sprach dabei im Verlauf der Nacht von mehr als 200 Drohnen sowie Raketen, so Armeesprecher Daniel Hagari in einer Fernsehansprache. Nur wenige Drohnen hätten dabei ihr Ziel, auf israelischem Gebiet einzuschlagen, demnach erreicht. Die Sperrung des Luftraums ist vorerst wieder aufgehoben worden.

So wurden laut Al Jazeera-Informationen allein in Richtung des israelischen Luftwaffenstützpunkts Nevatim "mindestens 15 ballistische Raketen" abgeschossen, von denen die Israelis jedoch einen Großteil laut Mitteilungen abfangen konnte. Demgegenüber teilte der Oberbefehlshaber der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC), Hussein Salami, gegenüber den iranischen staatlichen Medien mit, dass "die Informationen noch nicht vorliegen, die erste iranische Einschätzung jedoch lautet, dass die Operation 'erfolgreicher als erwartet' verlaufen ist", so Al Jazeera.

Nach unmittelbaren Ernstfallwarnungen an die Bürger wurde noch in der Nacht von der Armee der Aufruf an die Bevölkerung in bestimmten Teilen des Landes aufgehoben, sich für eine Zuflucht in die Schutzräume bereitzuhalten. Später erfolgte die Entwarnung, dass die Einwohner im Norden und im Süden des Landes sich nicht mehr in der Nähe von Schutzräumen aufhalten müssten, hieß es in einer Mitteilung auf der Website des israelischen Heimatschutzes.

Neben Israel wurde auch seitens Jordanien, dem Irak und dem Libanon der jeweilige Luftraum wieder geöffnet, hieß es jeweils von der irakischen Luftfahrtbehörde und vom libanesischen Staatsfernsehen. Auch die Flugzeug-Tracking-Plattform Flightradar24 bestätigte, dass die Lufträume der beiden Länder wieder geöffnet wurden.

Iranische Offizielle teilten mit, dass der Angriff als Reaktion auf einen israelischen Überfall auf das iranische Konsulat in Syrien am 1. April durchgeführt wurde, um laut Al Jazeera weiter zu erklären, die "Angelegenheit könne nun als abgeschlossen betrachtet werden".

Iran hat gewarnt, dass er mit "stärkeren und entschlosseneren" Maßnahmen reagieren wird, wenn Israel wegen der Angriffe vom Wochenende Vergeltung übt, so der Botschafter Teherans bei den Vereinten Nationen.

In einem Telefongespräch mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu am Samstagabend verwies laut dem US-Sender CNN Präsident Joe Biden erneut darauf hin, dass sich "die USA nicht an offensiven Operationen gegen Iran beteiligen würden".

IDF-General Hagari bestätigte gegenüber Pressevertretern, dass Frankreich an der Verteidigung gegen den nächtlichen Angriff Irans auf Israel beteiligt war. So teilte er mit:

"Frankreich verfügt über sehr gute Technologie, Jets, Radar – und ich weiß, dass sie bei der Überwachung des Luftraums mitgewirkt haben."

In der Nacht zum Sonntag hat Israel wegen des Angriffs aus dem Iran eine Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen beantragt. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins Der Spiegel kommt am Vormittag in Berlin der Krisenstab der Bundesregierung zusammen. Das Gremium werde wegen der jüngsten Ereignisse in Israel "unter Leitung von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) im Auswärtigen Amt tagen", so die Mitteilung aus dem deutschen Außenministerium.

Italien hat aufgrund der nächtlichen Vorkommnisse ein Videotreffen der Staats- und Regierungschefs der G7 einberufen. Italien hat derzeit den Vorsitz der G7 inne. Mitarbeiter des Büros von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni informierten darüber, dass eine Telefonkonferenz am frühen Nachmittag europäischer Zeit geplant sei.

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