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Medienbericht: Ölpreisobergrenze kann bis zu 90 Prozent der russischen Exporte nicht beeinträchtigen

Bis zu 90 Prozent des russischen Erdöls könnten weiterhin über dem "Höchstpreis" verkauft werden, berichtete die Zeitung Reuters. Experten zufolge könne das Land die Beschränkungen umgehen, indem es Schiffe umregistriert und die "Schattenflotte" nutzt.
Medienbericht: Ölpreisobergrenze kann bis zu 90 Prozent der russischen Exporte nicht beeinträchtigenQuelle: Sputnik © Witali Timkiw

Russland werde in der Lage sein, die Obergrenze des Ölpreises zu umgehen, sobald diese in Kraft tritt, schrieb die Zeitung Reuters unter Berufung auf Experten und Quellen in der Industrie und der US-Regierung.

Die G7-Staaten hatten sich Anfang September auf die Obergrenze geeinigt, die am 5. Dezember in Kraft treten soll. Zu den Beschränkungen gehört "ein Verbot der Versicherung und Finanzierung von Tankern, die russisches Öl zu einem Preis oberhalb der vereinbarten 'Preisobergrenze' transportieren". Die Preisobergrenze wurde von der Europäischen Union im Oktober genehmigt und wird ab dem 5. Dezember für Rohöl und ab dem 5. Februar nächsten Jahres für Erdölprodukte gelten.

Laut einer Reuters-Quelle beim US-Finanzministerium könnten bis zu 80 bis 90 Prozent des russischen Öls weiterhin zu Preisen verkauft werden, die über der Obergrenze liegen. Moskau exportierte im September mehr als sieben Millionen Barrel pro Tag – die Quelle deutete an, dass diese Zahl um ein bis zwei Millionen Barrel pro Tag reduziert werden könnte. Russland werde aufgrund der Preisobergrenze mit einigen technischen und finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert sein, aber auch der Rest der Welt werde angesichts der steigenden Inflation ein bis zwei Prozent der Öllieferungen verlieren, so der US-Beamte.

Den USA seien Maßnahmen zur Umgehung der Beschränkungen bekannt, fügte der Beamte hinzu. Zum Beispiel wechseln einige Schiffe das Land, in dem sie registriert sind. Russland werde kompliziertere Wege gehen und Versicherungsdienstleistungen von weniger qualifizierten Unternehmen in Anspruch nehmen müssen, sodass Washington davon ausgehe, dass es die Obergrenze im Laufe der Zeit dennoch einhalten werde.

Der Topmanager von Trafigura, Andrea Olivi, sagte gegenüber Reuters, dass "theoretisch eine ausreichend große Schattenflotte vorhanden" sei, um den Ölfluss aus Russland nach dem 5. Dezember fortzusetzen, wobei viele der Schiffe in der Lage seien, sich "selbst zu versichern" oder auf russische Unternehmen zurückzugreifen. JP Morgan ging seinerseits davon aus, dass die Öllieferungen aus Russland im Dezember um bis zu 600.000 Barrel pro Tag zurückgehen könnten, da Russland seine eigenen, chinesischen und indischen Schiffe einsetzen könnte.

Nach Ansicht des ehemaligen Chefökonomen des US-Außenministeriums, Daniel Ahn, hätten die Länder, die Sanktionen gegen Russland verhängen, ihren Einfluss auf den weltweiten Ölhandel überschätzt. Der Experte glaubt:

"Das wird nur dazu führen, dass Öl umgeleitet wird ... und das Leben für alle schwerer wird."

Laut Bloomberg wollen die US-Behörden darauf drängen, dass der Preis für russisches Öl auf über 60 US-Dollar pro Barrel begrenzt wird. Nach Angaben der Agentur berücksichtigte Washington, dass dieser Betrag die Produktionskosten Moskaus decken sollte.

Der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Nowak warnte, dass Russland bei einer Obergrenze der Preise kein Rohöl an Länder liefern würde, die diesen Schritt unternehmen würden. Er betonte:

"Wir sind bereit, mit denjenigen Verbrauchern zusammenzuarbeiten, die bereit sind, sich mit den Marktbedingungen auseinanderzusetzen."

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