Nahost

Zum Geiseldeal mit Hamas: Ägypten entsendet Delegation nach Israel

Ägypten schickt eine hochrangige Delegation nach Israel, um über ein Waffenstillstandsabkommen mit der Hamas zu verhandeln. Die Hoffnungen ruhen nun auf Ägyptens Vermittlerrolle, denn man betrachtet Geisel-Freilassungen als "letzte Chance" vor einer israelischen Offensive auf Rafah.
Zum Geiseldeal mit Hamas: Ägypten entsendet Delegation nach IsraelQuelle: AFP © EGYPTIAN PRESIDENCY

Ägypten entsandte am Freitag eine hochrangige Delegation zu Gesprächen nach Israel, um ein Waffenstillstandsabkommen mit der Hamas durchzusetzen und eine bevorstehende israelische Offensive auf die Stadt Rafah im Gazastreifen ‒ an der Grenze zu Ägypten ‒ abzuwenden. Vor einer Offensive auf Rafah warnte Ägypten, da sie die regionale Stabilität gefährden könnte.

Ägyptens oberster Geheimdienstler, Abbas Kamel, leitet die Delegation und plant, mit Israel eine "neue Vision" für einen verlängerten Waffenstillstand im Gazastreifen zu besprechen, sagte ein ägyptischer Beamter, der unter der Bedingung der Anonymität sprach. Da sich der Krieg in die Länge zieht und die Zahl der Opfer steigt, wächst der internationale Druck auf die Hamas und Israel, sich auf einen Waffenstillstand zu einigen.

Bei den Gesprächen am Freitag ging es zunächst um einen begrenzten Austausch von Geiseln, die von der Hamas festgehalten werden, gegen palästinensische Gefangene sowie um die Rückkehr einer beträchtlichen Anzahl vertriebener Palästinenser in ihre Häuser im nördlichen Gazastreifen. Der Beamte sagte, dass die Vermittler an einem Kompromiss arbeiten würden, der die meisten der Hauptforderungen beider Parteien erfüllt und dann zu weiteren Verhandlungen mit dem Ziel eines größeren Abkommens zur Beendigung des Krieges führen soll.

Israels Regierung sei Berichten zufolge zugleich bereit, von ihrer ursprünglichen Forderung nach Freilassung von 40 lebenden Geiseln durch die Hamas als Gegenleistung für eine vorübergehende Waffenruhe abzurücken. Israelische Medien berichteten am Donnerstagabend, dass Israel willens sei, in einer ersten Phase eines Abkommens die Freilassung von lediglich 20 Geiseln – laut einem ranghohen Beamten 33 Geiseln – zu akzeptieren. Dabei gehe es um israelische Frauen, Männer über 50 Jahren und schwer Erkrankte, hieß es.

Die Hamas hat mehrfach erklärt, dass sie nicht von ihren Forderungen nach einem dauerhaften Waffenstillstand und einem vollständigen Rückzug der israelischen Truppen abrücken wird, was Israel abgelehnt hat. In einer Erklärung vom Freitag erklärte die Hamas, sie sei offen für alle "Ideen und Vorschläge", die den Bedürfnissen des palästinensischen Volkes Rechnung tragen, wie zum Beispiel ein Ende der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen, die Rückkehr der Vertriebenen in ihre Häuser und einen israelischen Rückzug.

Rafah befindet sich am südlichen Ende des Gazastreifens an der Grenze zu Ägypten. Der anonyme ägyptische Beamte sagte, Kamel, der den ägyptischen Geheimdienst leitet, wolle bei den Gesprächen am Freitag deutlich machen, dass Ägypten eine israelische Truppenstationierung entlang dieser Grenze "nicht tolerieren" werde. Ägypten hat erklärt, ein Angriff auf Rafah würde das jahrzehntealte Friedensabkommen zwischen Ägypten und Israel verletzen.

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